Wo war noch mal der Schlüssel? Wie hieß der noch? Ach, das habe ich gestern gemacht. Oder vorgestern? Der Blick in den Kalender verrät, es war bereits vor einer Woche. Kennen Sie diese kleinen Tücken des Alltags? Wenn das Gehirn vermeintlich nicht ganz auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit ist und das Gedächtnis schwächelt?
Mit voranschreitenden Lebensjahren lässt sich eine abnehmende Gedächtnisleistung prima mit dem Alter entschuldigen. Eine einhellige Meinung, warum das Gedächtnis nachlässt, gibt es noch nicht. Worüber sich die Mehrheit der Wissenschaftler jedoch einig ist: Neue Aufgaben für das Gehirn regen es an und können die Leistungsfähigkeit länger erhalten oder sogar steigern. Im Verlauf unseres Lebens sterben etwa 10 Prozent der Nervenzellen ab. Das fällt allerdings nicht sonderlich ins Gewicht. Wesentlich ist, welche Regionen davon betroffen sind.
Das menschliche Gehirn verändert sich ständig (Neuroplastizität). Es bleibt damit bis ins hohe Alter lernfähig. Die Verbindungen zwischen den Nervenzellen (Synapsen) stehen hier im Mittelpunkt. Sie dienen den Neuronen zur Kommunikation, leiten Informationen weiter. Wenn wir etwas Neues lernen, bilden sich neue Verbindungen im Gehirn oder alte verstärken sich. Dadurch können auch noch im fortgeschrittenen Alter Hirnregionen wachsen. Wenn einzelne Hirnregionen nachlassen, springen andere für sie ein und können den Verlust kompensieren.
Auch Jugendliche können unter Stress große Einbußen ihrer Merk- und Leistungsfähigkeit erleben. Stress macht vergesslich und dauerhafte Belastung im Arbeitsalltag mindert die Gedächtnisleistung. Durchatmen und Zeit für Muße dürfen, ja, müssen wieder im Trend liegen.
Mit der Untersuchung von Kindern fing es an: Kinder, die körperlich aktiv sind, entwickeln sich motorisch besser und lösen Aufgaben leichter. Neurobiologen sehen den Zusammenhang wie folgt: Sportliche Betätigung sorgt für eine bessere Blutzirkulation im Gehirn, wodurch die Anzahl der Blutgefäße wächst. Mehr Blutgefäße = mehr Blut = mehr Nährstoff und Sauerstoff = das Denkorgan funktioniert besser. Das gilt auch für Erwachsene!
So wie der Körper durch ein intelligentes Training gezielt belastet und dadurch stärker wird, genauso reagiert das Gehirn auf Training. Bei der Gehirnleistung verwenden wir eher den Ausdruck „Üben“, was jedoch gleichzusetzen ist mit „Training“. Wird das Gehirn nicht gefordert, baut es ab. Geistige Fitness und Denksport lassen sich also durchaus wörtlich nehmen und mit dem Körpertraining vergleichen. Außer bei Denksportaufgaben werden auch beim körperlichen Training die Nervenzellen im Denkorgan auf erstaunliche Weise zum Wachsen angeregt.
Denken Sie an Ihr Herz und nehmen Sie sich eine Handvoll Walnüsse als Snack. Die geballte Kraft der Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E senkt den Blutdruck und verhindert das Verklumpen von Blutplättchen. Außerdem sind Walnüsse die Nummer eins, wenn es um Antioxidantien geht. Sie liefern mehr und hochwertigere Bekämpfer von Freien Radikalen, als jede andere Nuss. Sie schützen so vor Zellschäden und sind auch noch eine super Nahrung für das Gehirn.
In nahezu jeder Kultur gibt es Heilpflanzen, die wegen ihrer positiven Wirkung auf das Gehirn besonders geschätzt werden. Heute sind viele dieser natürlichen Helfer gut erforscht. Da wäre zum Beispiel Bacopa Monnieri, auch kleines Fettblatt genannt. Es enthält Saponine, die die Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit verbessern und Stimmungsschwankungen ausgleichen. Guarana ist bereits bekannter und stammt aus dem Amazonasgebiet. Das Koffein dieser Pflanze ist an Gerbstoffe gekoppelt, wodurch der Körper mehr Zeit benötigt, um es aufzunehmen. Das macht den Wirkstoff erheblich schonender. Zu Cordiceps Cinensis, einem in der traditionellen chinesischen Medizin verwendeten Pilz, gibt es mittlerweile zahlreiche Studien. Sie unterstreichen seine positive Wirkung auf die Hirnleistung. Das sind nur drei von vielen wertvollen Heilkräutern, die dem Gehirn den nötigen Aufschwung geben.
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