Darmbakterien; wir können sie als Freunde bezeichnen oder als äußerst fleißige Mitarbeiter. Wir leben in Symbiose mit ihnen, bieten ihnen Lebensraum und sie tun alles, was nötig ist, um ihre Umwelt zu erhalten. Darmbakterien ergänzen sogar unseren Genpool. In ihrer Gemeinschaft schützen sie uns vor Keimen, verwerten Nahrung so, dass sie für unseren Körper nützlich ist und Energie bereitstellt.
Sie produzieren Vitamine wie B1, B2, B6, B12, K, Folsäure, Biotin und Pantothensäure – in erster Linie für sich selbst, wovon wir im hohen Maße profitieren. Sie verteidigen unseren Darm vor schädlichen Bakterien, die dort nichts verloren haben. Sie halten dem Immunsystem immer wieder den Rücken frei bzw. unterstützen es bei seiner Arbeit!
Das Immunsystem wird maßgeblich von der Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst. Fehlen einige der nützlichen Bakterienstämme, kann es dazu kommen, dass das Immunsystem einige Aktivitäten herunterfährt, sogar einstellt. Daran können wir sehen, dass Körper und Darmflora sich ergänzen – das stärkt beide Seiten; den Wirt und die Darmbakterien. Fazit: Funktioniert die Welt der Mikroben in uns, geht es uns gut.
Etwa 80 Prozent unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Das dortige Terrain ist keineswegs einfach. Die Mikrobengesellschaft ist in einem separierten Gebiet in der Darmschleimhaut angesiedelt. So sind unsere Zellen vor ihnen geschützt, das Immunsystem kann lernen und ausloten, welche Bakterien akzeptiert werden sollten und welche nicht.
Stellen Sie sich vor, wie Zigtausende Zuschauer in einem Stadion zu ihren Plätzen gehen und Sie müssten erkennen, welche wenigen zu den Unruhestiftern gehören. Eine Herausforderung, die einen geschulten Blick und viel Wissen erfordert. So ähnlich verhält es sich für unser Immunsystem im Darm. Es ist seine Aufgabe, uns vor Eindringlingen, die uns schaden wollen, zu schützen. Im Darm darf es sich in großer Zurückhaltung üben, nicht alle sind gefährlich. Gleichzeitig erfährt es dort, welche Bakterien bedrohlich sein könnten und wie es darauf reagieren muss.
Wenn die Immunzellen überreagieren, entstehen Entzündungen, die auf Dauer die Darmwand zum Beispiel durchlässig machen können. Damit ist der Darm kein „geschlossenes System“ mehr. Es ist wichtig, sich der zentralen Rolle unseres Verdauungsapparates bewusst zu sein – der Bauch weiß manchmal mehr als der Kopf.
Unter Probiotika versteht man Lebensmittel mit lebensfähigen Mikroorganismen, wie beispielsweise Milchsäurebakterien und Hefe. Sie können dazu beitragen, die Barrierefunktion und die Fähigkeit des Darms, gegen Krankheitserreger vorzugehen, zu stärken. Und es gibt sie, die ganz natürlichen Probiotika, unsere Großeltern hätten auf den Joghurt verwiesen. Doch heute sind nahezu alle Joghurts im Entstehungsprozess durch Erhitzen haltbar gemacht, damit fehlen viele der gesunden Bakterien. Ein Lebensmittel, auf das Sie zurückgreifen können, ist Kefir. Er enthält eine gute Portion Eiweiß und durch seine natürliche Säure ist er reich an Mikroorganismen, die dem Darm gut tun. Er ist selbst für Menschen mit Milchzuckerintoleranz gut verträglich, da der fertige Kefir nur noch eine geringe Menge an Lactose aufweist. Achten Sie auf Kefir in Bioqualität.
Präbiotika (oder Prebiotika) sind Stoffe aus der Nahrung, die Aktivität und Anzahl bestimmter Darmbakterien begünstigen. Diese Ballaststoffe, die vom Körper nicht verdaut werden, helfen bei Darmträgheit, Durchfall und Verstopfung.
Ballaststoff- und vitalstoffreiche Lebensmittel:
Im Speichel enthaltene Enzyme beginnen bereits mit der Zersetzung. Vitamine, wie zum Beispiel das Vitamin B12, können besonders gut über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Gutes Kauen verhilft ihnen zu einem Vorsprung, sie bereiten die Speisen für den Magen und Darmtrakt vor. Je besser Sie kauen, desto einfacher ist es für diese Organe Ihr Essen zu verdauen.
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