Für viele Menschen, deren Hände tagtäglich über die Tastatur sausen, Klavier spielen oder stark beugende Bewegungen ständig wiederholen, ist das Karpaltunnelsyndrom nicht nur ein Wortgebilde. Betroffene können die Auswirkungen klar benennen. Empfindungslosigkeit oder Taubheit in Verbindung mit nadelstichartigen Schmerzen und Kribbeln. Ganz schön anstrengend, sind unsere Hände doch ständig im Gebrauch, „Werkzeug“ und Sinnesorgan zugleich. Damit sind solche Symptome einfach unangenehm und vor allem mühsam, zumal die meisten Therapieansätze den Zustand der Muskeln, Sehnen und Faszien nicht berücksichtigen.
Der Karpaltunnel liegt an der Handwurzel. Wenn dieser nun durch ständig beugende Bewegungen des Handgelenkes überfordert wird und sich verengt, haben die hindurch laufenden Sehnen und Nerven zu wenig Platz. Der Mittelnerv (Nervus medianus) steht sprichwörtlich unter Druck, dies verursacht unter anderem die leidigen Schmerzen.
An der Stelle, an der zu wenig Raum ist, entsteht eine Stauung und der Druck wird spürbar. Sie können sich dies wie eine Engstelle an einer Stadtautobahn vorstellen – ist zu wenig Platz, gibt es zu wenige Spuren für den aufkommenden Verkehr, er kommt zum Erliegen.
In diesem Fall sind es das Blut und die Gewebsflüssigkeiten, die an dieser Stelle nicht mehr ungehindert fließen können. Damit werden die Region und der Mittelnerv im Handgelenktunnel nicht mehr ausreichend genährt und Zellen sterben ab.
In den meisten Fällen wird nicht die Ursache behoben, sondern entzündungshemmende Medikamente verschrieben und eine Schiene zur Stabilisierung des Handgelenks in der Nacht. Bei besonders hartnäckigen Symptomen werden chirurgische Maßnahmen eingesetzt. Dabei kommen die ganzheitlichen Therapien auch mal zu kurz. Da der Bewegungsradius eingeschränkt ist, kann er durch Massage und Bewegung erweitert werden. Gewebsflüssigkeiten werden in Bewegung gebracht. Neben den Muskeln und Bändern sind es auch die Faszien (das Bindegewebe), die verkürzen und nur noch eingeschränkt beweglich sind.
Außerdem spielt das Trink- und Essverhalten eine große Rolle bei der Gelenkgesundheit.
Die Faszien ausmassieren, besser gesagt ausrollen, mit der Faszienrolle und oder dem Ball. Dadurch werden auch Gewebsflüssigkeiten in Bewegung gebracht und das fördert die Durchblutung.
Rollen Sie mit kreisenden Bewegungen Ihr Handgelenk auf beiden Seiten aus und spüren Sie, wo die Schmerzpunkte liegen. Bleiben Sie dort und intensivieren Sie die kreisenden Bewegungen.
Kommen Sie in den Vierfüßlerstand und positionieren Sie Ihre Arme so, dass die Fingerspitzen zum Körper schauen und die Innenseite der Unterarme nach vorne. Diese Übung lässt sich auch im Stehen an einem Tisch ausführen. Halten Sie die Dehnung 5 bis 10 Atemzüge.
Wichtig! Damit die Übungen nicht übertrieben werden und da der Bereich im Handgelenk sehr empfindsam und auch fragil ist, lohnt es sich, für eine passende Übungsabfolge anfangs mit einem Experten zu üben.
Ausreichend Trinken und weniger zuckerhaltige Nahrungsmittel, dafür mehr Obst und Gemüse sowie weniger säurebildende Nahrungsmittel können einen Rückgang der Entzündung begleitend unterstützen.
Die gesunden Wirkungen dieser Vitalstoffe stellt heute niemand mehr infrage. Da sie auch entzündungshemmend wirken, kann eine erhöhte Aufnahme Arthrose entgegenwirken. Versuchen Sie Öle und ölhaltige Lebensmittel, die gute Omega-3-Fettsäure Lieferanten sind, in Ihren Speiseplan einzubauen. Dazu gehören zum Beispiel Olivenöl, Rapsöl, Hanföl, Algenöl, Avocado, Walnüsse, Fischöl und Kokosfett, um dauerhaft von dem positiven Effekt zu profitieren. Gelingt das nur teilweise, können Sie auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
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