Der Organismus ist stets darauf bedacht, die Körpertemperatur bei circa 36 – 37 Grad zu halten. Ist die Umgebung kälter, so wendet er Energie auf, um die Temperatur trotzdem zu halten. Die meisten Menschen empfinden 24 Grad als angenehm. Bei dieser Temperatur ist die Aufwendung von Energie zur Erhaltung der Temperatur gering. Je kühler es wird, desto mehr Energie, also Kalorien, verwendet der Körper, um uns einzuheizen.
Grund für diese Vorgänge ist braunes Fettgewebe. Babys haben noch sehr viel davon, sie brauchen es zur Wärmeerzeugung. Im Laufe des Lebens bildet es sich zurück. Stattdessen sammelt sich reichlich weißes Fettgewebe an, bevorzugt an Bauch, Beinen und Po und dieses kann keine Wärme produzieren.
Schlanke Menschen haben mehr braune Fettzellen. Diese sind Energieverbrenner, indem sie dem Blut bei Kälte Zucker entziehen, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Mitochondrien (die Kraftwerke in den Zellen) im braunen Fettgewebe, welches im Nacken und unter den Schlüsselbeinen zu finden ist, können durch Fettverbrennung Wärme erzeugen.
Obwohl sich das braune Fettgewebe zurückbildet, ist es möglich, dieses und seine innewohnenden Zellkraftwerke zu trainieren und es wieder zu aktivieren. Außerdem kann durch Kälteeinwirkung die Vermehrung von Mitochondrien in den Muskelfasern erzeugt werden.
Die Dusche ist ein Wohlfühlort, auch wenn Kälte im Spiel ist? Vielleicht nicht zu Beginn, mit der Zeit können kneippsche Anwendungen zu einer ersehnten Erfrischung werden. Wagemutige duschen sich nach der täglichen Morgendusche von Kopf bis Fuß noch einmal kalt ab. Wenn man es gewöhnt ist, eine tolle Gelegenheit, erfrischt in den Tag zu starten. Es geht aber auch sanfter.
1. Wie beim Training kann der Körper schrittweise mehr Belastung ausgesetzt werden, in diesem Fall, kühleren Temperaturen. Senken Sie im Anschluss jeder Dusche die Temperatur ein klein wenig. So gewöhnen Sie sich schrittweise an einen kalten Abschluss.
2. Sie können auch lediglich die Unterarme einem Kältereiz aussetzen. Drehen Sie die Armatur auf die kälteste Stufe und lassen Sie das Wasser einige Zeit laufen. Gehen Sie nun mit den Armen, von den Händen an der Arminnenseite, entlang in Richtung Armbeuge, langsam durch den Wasserstrahl. Wiederholen Sie das Gleiche mit dem anderen Arm. Sie müssen sich nicht abtrocknen, leichtes Abtupfen genügt.
3. Der Knieguss: Ein Kältereiz sollte immer im Anschluss an eine warme Dusche gesetzt werden. Wenn Sie so weit sind, nehmen Sie den Duschkopf in eine Hand, drehen das Wasser auf die kälteste Stufe und lassen es so lange laufen, bis es nicht mehr kälter wird. Jetzt beginnt der Knieguss. Halten Sie den Brausekopf so über das Knie, dass der Wasserstrahl auf dem Knie aufsetzt und über das Schienbein und die Waden zu den Füßen fließt. Machen Sie das so lange, bis Sie ein deutliches Kälteempfinden spüren. Jetzt das andere Bein dran.
Tipp: Wenn Sie die Knie leicht anwinkeln, funktioniert es am einfachsten.
Die Kälteexposition stärkt auch das Immunsystem. Sie können die Anwendungen täglich durchführen, oder wie eine Kur über ein bis zwei Wochen anwenden.
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